Fynn Portman
You heard what I’ve done, but not what I’ve been through.
If you were in my shoes, you’d fall the first step.
Vorname.
Ja wie heiss’ ich denn? Lass mich mal nachdenken… ja, nein, vielleicht. Was denkst du eigentlich, wer du bist? Sehe ich so aus als würde ich jedem dahergelaufenen Dreikäsehoch meinen Namen verraten. Aber du weisst ihn doch eh schon. Fynn, der Wanderer, so heisse ich. Schon immer. Für immer. Mehr geht dich nicht an.
Nachname.
Ich bin sicher, meine Mutter hätte unglaublichen Spass daran gehabt, wenn ich Fynn Persephonesson genannt worden ware – aber das hat die Gute dann doch nicht durchsetzen können. So trage ich, mit mehr Stolz als man mir zutraut, den Namen Portman. Ein einfacher, typischer amerikanischer Nachname für einen einfachen, wenn auch eher untypischen amerikanischen Typen wie mich.
Alter.
Viele schätzen mich älter ein. Älter als ich eigentlich bin, älter als man mich sehen sollte. Viele denken, ich wäre volljährig. Doch leider hat sich das Passbüro dabei nicht täuschen lassen, und mein wahres Alter bleibt erhalten. Ich bin immer noch siebzehn Jahre alt, wie letzte Woche, und auch nächste Woche noch. Aber viel fehlt nicht mehr bis zur achtzehn. Und dann bin ich weg von hier, und ich komm‘ nicht zurück.
Geschlecht.
Für diese Frage sollte dein Kopf mal schön in einer Toilette baden – aber erstens schlage ich keine Mädchen, und ich kann mir vorstellen, dass diese Göttertoiletten das letzte Mal in der Antike geputzt worden waren. Sowas will ich dann selbst dir nicht antun. Hat das deine Frage beantwortet? Natürlich bin ich männlich, du Dumpfbacke!
Stammbaum.
In meiner Familie ist kein Gott. Eine Göttin hat vielleicht das Gefühl, dazuzugehören, aber da hat sie sich getäuscht. Auch wenn ich vielleicht in Persephone‘s Bauch entstanden bin, so wird sie nie meine Mutter sein. Ich brauche sie nicht. Mein Dad war mir schon immer Familie genug.
Statur.
Was soll ich sagen? Ja, man beschreibt mich hie und da als gutaussehend – aber was hilft das schon, die Beschreibung des Äusseren? Ich bin ziemlich gross gewachsen, habe einen ganzen Haufen Muskeln, von jahrelangem Training, und dazu auch breite Schultern. Ich bin wohl recht eindrücklich und manchmal auch angsteinflössend, wobei mir meine kräftige Statur sicherlich auch nicht ungelegen kommt. Ich habe von Natur her eine düstere Aura um mich herum, die wohl angeboren ist. Ich kann sie unterdrücken, mit einem Lächeln hie und da – aber warum sollte ich das wollen? Ich bin, wie ich bin, und ich bin halt ein Einzelgänger. Ich strahle genau dies auch aus: Lass mich in Ruhe, ich will niemanden um mich herum. Spätestens wenn ich mich vor jemandem aufbaue schlägt es auch den tapfersten in die Flucht.
Aussehen.
Ich habe mich in den letzten Jahren stark verändert. Seit mein Leben nicht mehr rosig und schön ist bin ich durch einige Veränderungen gegangen. Das überraschendste ist wohl – meine Haare werden heller. Waren sie vor zehn Jahren doch noch so gut wie rabenschwarz, so sind sie jetzt mehr in einem dunkelbraun. Meine Augen wechseln hie und da zwischen einem grassgrün und tristen dunkelgrau – aber wen kümmern die schon. Nicht viele bekommen jemals die Chance, lange genug und nah genug zu sein, um mir überhaupt in die Augen sehen zu können. Ich habe viele Ecken und Kanten, vor allem mein Gesicht ist alles andere als das Ideal – aber was will man machen? Irgendwie spiegelt das Aussehen doch immer die Persönlichkeit wieder? Und ich bin wirklich einer der kantigsten Gesellen, denen ich je begegnet bin.
Charakter.
Du fragst nach meinem Charakter, beschränkst dich dann abe auf die Wirkung auf andere? Na gut, bleiben wir halt oberflächlich. Ich hätte von dir ja auch nichts anderes als ein Klischeeauftreten erwartet. Nun, wie soll ich sagen? Wer mich nicht hasst, der fürchtet mich. Ich gebe mir keine Mühe, irgendwie nett zu jemandem zu sein, und ich habe auch keine Lust, meine Energie an Nichtigkeiten wie Lächeln zu verschwenden. Niemand will mit mir zu tun haben, und wenn, dann endet es damit, dass ich entweder zum Direktor geschickt werde, oder aber mit einer guten Portion Caffee im Gesicht leben muss. Ja, das ist wie andere mich sehen. Verschlossen, arrogant, düster. Vielleicht noch eigen, aber wer ist das schon nicht? Was hältst du von unnahbar? Ich habe dir ja jetzt damit doch eine ganze Auswahl gegeben, wie ich so ‚Auf andere wirke‘. Aber soll ich dir mal was verraten? Das alles hättest du Schlaumeier auch noch selbst herausgefunden. Und soll ich dir noch was verraten? Damit weisst du noch längst nicht alles. Oder siehst du mir an, wie tiefschwarz meine Seele wirklich ist? Hass fliesst in meinen Adern wie Romantik in deinen, Worauf? Auf meine Mutter, auf die Götter, auf die Welt. Ich bin allgemein eher verschlossen und suche keine Gesellschaft, doch sobald es um Streit mit Göttern geht habe ich plötzlich keine Hemmungen. Ich habe mindestens schon vier Feinde in diesem Götterpack, diesem verlausten, lahmen, feigen Götterpack.
Aber trotzdem, in meinem Herz schlummert irgendwo doch ein guter Freund. Ich nenne ihn persönlich ‚Dornrösschen‘, er hat ja schliesslich auch genug Gemeinsamkeiten mit ihr. Erstens – er könnte vielleicht sogar beliebt sein, Freunde haben. Und zweitens: Er schläft schon seit ungezählten Jahren. Ich will nicht weiter darauf eingehen. Er ist in mir doch sowieso so gut wie tot.
Etwas anderes, was euch jetzt bestimmt aufgefallen ist, ist meine durchgehende Ironie, nein, eigentlich eher mein Sarkasmus und Zynismus. Ich bin damit geboren worden, und habe mir erst gar nicht die Mühe gegeben es abzutrainieren. Es gehört halt alles zu mir wie mein Schatten.
Stärken… ich habe erstmal ein wenig darüber nachdenken müsen. Was versteht man schon unter den Stärken einer Person? Willst du hören, dass ich ein guter Gärtner bin? Ein Freund der Nacht? Oder sind es meine, wenn auch wenigen, guten Charaktereigenschaften, die du hören willst? Sei doch endlich mal spezifisch! Da kommt ja keiner nach! Aber wenn du es schon hören willst, ich will dir mal ein wenig was sagen. Erstens – ich habe keine Angst vor dem Tod. Schlimmer als auf der Welt kann es doch im Hades auch nicht sein, oder? Ausserdem denke ich viel. Ich rede so gut wie nie – aber denken, das kann ich. Ich bin ein Stratege, auch wenn die meisten das nicht blicken. Ich bin halt nicht normal. Aber ich kann denken wie jeder andere auch.
Wenn ich all meine Schwächen auflisten wollte wäre ich nächstes Jahr noch dran, und das will ich weder dir, und noch weniger mir zumuten. Ich fasse mich kurz: In deinen Augen bin ich doch eine einzige Schwäche, eine einzige Fehlprogrammierung. Ich kann ja auch nichts dafür. Ich bin verschlossen, zynisch und schnell verletzend. Hast du das noch nicht gemerkt`? Ausserdem reagiere ich äusserst heikel auf das Thema Götter – die Gründe sind doch nachvollziehbar, oder? Und an deiner Stelle wäre ich auch mit Fragen zu meiner Familie vorsichtig. Ich verliere da schon mal schnell meine Contenance. Reich dir das? Ich will dich hier ja wirklich nicht langweilen.
Besonderes? Ich? Sehe ich etwa so aus? Meine Güte, woher soll ich das wissen? Nein, ich bin nicht besonders. Nicht willentlich, und wenn du mich eben als besonders dämlich abstempeln willst, mir doch egal. Geh doch damit dahin wo der Pfeffer wächst!
Fähigkeiten.
Wage es jetzt dann bloss nicht zu lachen! Bei mir erwartet jeder immer eine total schreckliche Fähigkeit – sowas in Richtung ‚Ich brauch dich nur anzusehen und schon fällst du um wie ein angebissener Donut‘. Tja, knapp daneben ist auch vorbei. Ich komme wohl doch nach meiner Oma, Demeter. Ich kann Pflanzen wachsen lassen, und bin auch sonst gärtnerisch sehr begabt. Bislang brauche ich für solche Handlungen zwar noch starke Emotionen – die mich manchmal leider auch etwas unkontrolliert werden lassen – aber das bekomme ich schon noch in den Griff. Besondere Schwächen liegen damit nicht zusammen – nur, dass ich hin und wieder die Zeit vergesse. Kennen wir das nicht alle?
Eltern.
Meine ungeliebte Frau Mama. Ich habe nicht viel zu ihr zu sagen. Sie hat eine sehr düstere Persönlichkeit, liebt einen Kerl, der sie einst Geraubt hat… reicht das? Nein. Na gut. Ihr Name ist Persephone, und ist die Göttin der Unterwelt. Sie bezeichnet sich als meine Mom.. aber ich habe keine Mom. Ich hatte nie eine. Und bevor zu überhaupt erst auf den Gedanken kommst, nach dem Verhältnis von mir zu meiner Mom zu fragen: Ich habe kein Verhältnis mit ihr – sie ist Luft für mich, genau wie ich für so viele Jahre Luft für sie war.
Mein Vater ist das genaue Gegenteil zu meiner Mom. Ich liebe ihn, und nur ihn allein. Landen Portman, ein einfacher Florist und Landschaftsgärtner, ist alles, was mir noch geblieben ist. Ihn zu verlieren würde mein Genick brechen, doch daran will ich gar nicht denken.
Verwandte.
Ich hatte einmal einen Bruder – doch der ist seit gut zehn Jahren tot. Ich rede nicht über ihn. Es geht niemanden etwas an. Toby hiess er. Rede schlecht über ihn und du hast ein Messer zwischen den Rippen. Das ist mein voller Ernst.
Historie.
Das Camp… schon die Anreise war schrecklich. Ja, schrecklich, ich sag’s dir. Ich bin kein Fan von Gebäuden – aber noch schlimmer sind Flugzeuge und Autos. Und genau damit habe ich meinen ganzen Tag verbracht. Ich habe Albuquerque irgendwann morgens verlassen, zusammen mit meinem Dad. Wir haben einen Flieger genommen, auf direktem Weg nach Athen. Das war der bestse Platz, an dem wir hatten landen können. Ich meine, der Flug war verdammt lange, und man bekam so gut wie keine frische Luft da oben – aber noch eine lange Autofahrt hätte mich gleich auf der Stelle abgeschlachtet. Schon die Stunden, die wir von Athen ins Camp brauchten, kamen mir vor wie Tage, und die Stimmung zwischen meinem Dad und mir konnte auch nur übertrieben als okay beschrieben werden. Ich war sauer, er war sauer, wir waren beide sauer. Der Jeep, den wir gemietet hatten, hatte Mühe, die Temperatur unten zu halten, und ich fühlte mich bereits nach einer guten Stunde durchgegart an. Der Abschied von meine Vater fiel kurz aus – in diesem Moment, in dem wir dieses Kaff, Sofia, erreichten. Meine Stimmung fiel bis zum anderen Ende der Welt, sprich: Ganz nach unten. Und dann war Dad weg, und ich alleine. Nur ich – und Vaninna, meine geliebte Schwarzmilandame. Und gerade, als ich so kurz davor war, mich in meinem eigenen Zynismus zu ertränken, überhäuften sich die Ereignisse. Ich traf meine erste ‚so-etwas-wie-freundschaftliche-Freundin‘ seit mein Bruder tot war, Helen, wurde von ihr fast gegrillt, bekam schreckliche Panikattacken wegen dem Gaul dieses einen Typen, Areion… und kam dann mit Nessos ist Camp. What ever.
>>Und was davor war...
Sonstiges.
Nein, da ist nichts weiteres. Was interessierst du dich eigentlich so gestört für mich?
Regeln.
Natürlich.
Regel-code.
S.C.H.W.A.R.Z.E.S. A.U.G.E.
Campleitung.
Natürlich.
Campleitung-code.
K.A.T.A.S.K.I.N.O.S.I.
Abwesendheit.
Ich werde mitgeschleift.
Wenn sich die ‘Hinter-dem-Bildschirm-Fynn’ doch entschliessen sollte, dem Forum für längere Zeit/Für immer den Rücken zu kehren kehre ich zurück nach Albuquerque zu meinem Dad.
Copyright.
>>Bildnachweis... >>Bildnachweis...[/color] [/size]