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| Thema: Bradley James Sa März 17, 2012 12:53 pm | |
| PerosonalienNameBRADLEY JAMES " 'Brad' bedeutet so viel wie breit und 'ley' ist abgeleitet von 'leah' und heißt Lichtung. Beides kommt aus dem Altenglischen und lässt sich auf einen Ortsnamen zurückführen. Der hieß dann halt 'breite Lichtung', oder so ungefähr. Wenn man Lichtung hört, dann denkt man irgendwie sofort an eine schöne grüne Wiese, auf der Bäume stehen und Rehe grasen, vielleicht fließt sogar ein Fluß durch, aber an eine schmuddelige, feuchte Unterführung, wo dreckige Penner liegen, denkt wohl keiner, oder?" Ruf-/SpitznameBRAD " So ziemlich jeder hat mich immer Brad genannt. Ich habe nichts gegen den Namen. Es ist ja auch nur ein ganz normaler Spitzname. Spitznamen werden eigentlich immer aus der ersten Silbe des Vornamens zusammengesetzt. Naja, zusammensetzen kann man das ja nicht nennen, es sind ja einfach nur ein paar Anfangsbuchstaben." GeschlechtMÄNNLICH " Ich will ja jetzt nichts sagen, aber ich denke man sieht eigentlich ganz deutlich, dass ich ein Kerl bin, oder?" Alter19 JAHRE " Am 13. Dezember wurde ich geboren. Das hatte man mir versichert. Eigentlich ein ganz normaler Tag, könnte man denken. Die Sache ist nur die - Es war ein Freitag. Dass ich so viel Pech habe, schiebe ich immer auf den Tag meiner Geburt, obwohl ich ganz genau weiß, dass es damit nichts zu tun hat. Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf." StammbaumZEPHYR " Ich weiß nichts. Gar nichts. Weder über meinen Vater, noch über meine Mutter. Seit ich 15 bin, lebe ich überall und nirgendwo. Und davor war ich im Kinder- und Jugendheim, aber ich habe es nicht mehr ausgehalten und musste einfach weg. Von meinen Heimerzieherinnen weiß ich, dass meine Mutter mich mit 2 Jahren abgegeben hat. Anscheinend sah ich ihr kaum ähnlich, weshalb mir auch immer gesagt wurde, man würde nicht wissen, ob sie wirklich meine Mutter sei. Über ihre Identität wusste man Bescheid, das ist klar, aber über meine wusste niemand was. Einen Vater hatte nie jemand zu Gesicht bekommen." KörperbauMITTELGROß, DÜNN, SCHMÄCHTIG " Ich bin sehr schlank, weil ich ja kaum etwas zu Essen bekomme. Früher, da war ich mal sehr sportlich und muskulös, aber die Muskeln haben drastisch abgebaut, seit ich auf der Straße lebe. Ich habe viele Sportarten gemacht. Hauptsächlich um mich abzulenken und möglichst wenig Zeit im Heim zu verbringen. Hobbies und Schule waren immer außerhalb des Heims, deswegen habe ich so viel wie möglich gemacht. Reiten, Fußball, Leichtatlethik. Ich habe sogar getanzt." Aussehen" Ich weiß gar nicht mehr wirklich wie ich aussehe und ich will es auch nicht wissen. Ich habe mich so lange nicht mehr im Spiegel gesehen. Ich weiß nur, dass ich immer die selben Jacken trage. Naja, Jacken kann man es nicht nennen, es sind besser gesagt zwei Kapuzenpullis die ich übereinander trage. Außer im Sommer. Da trage ich immer T-Shirts, von denen ich mehrere mitgenommen habe um sie zu wechseln, aber mindestens die Hälfte ist schon kaputt gegangen. Meine Hose hat zum Glück nicht allzu viele Löcher. Mehr kann ich euch nicht sagen, denn mehr will ich auch gar nicht wissen." HaarfarbeBLOND " Strohblond. Oder doch eher honigblond? Ich kann es gar nicht richtig sagen, aber manchmal, wenn die Sonne auf meine Haare strahlt und sie aussehen wie brennendes Gold, dann denke ich, dass sie so unnatürlich aussehen. So wie keine anderen Haare. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der solche Haare hat, aber ich bin froh, dass ich sie eigentlich nicht sehen muss. Sie müssen schrecklich aussehen. Seit Wochen nicht gekämmt oder gewaschen. Wie denn auch? Manchmal schneide ich sie mit einer provisorischen Schere, die sich Messer nennt - aber eben nur provisorisch." AugenfarbeBLAU " Meine Augen sind blau. Wie und auf welche Art sie blau sind, das habe ich vergessen. Sie sind das einzige, das ich gerne im Spiegel sehen würde, aber wenn ich meine Augen sehen will, muss ich auch mein Gesicht sehen. Oft habe ich schon überlegt, ob ich auf der Straße jemanden fragen soll. 'Hallo, können sie mir bitte sagen, wie meine Augen aussehen?' Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft mir dieser Satz schon durch den Kopf geschossen ist, aber die Leute würden mich wohl nur schief ansehen und womöglich weglaufen von mir - dem stinkenden, dreckigen Penner." Größe1,85 METER " Ich habe keine Ahnung. Als Obdachloser kümmert man sich glaube ich um alles andere, aber nicht um seine Größe. Als das letzte Mal meine Größe gemessen wurde, war ich noch im Heim. Da war ich glaube ich 1,80 groß. Ob ich viel gewachsen bin, oder vielleicht auch gar nicht? Sowas frage ich mich auch oft, aber einfach bei einem Arzt reinspazieren und mich messen lassen, das kann ich auch nicht bringen. Vor allem kann man mit Leuten ohne Ausweis und Krankenkassenkarte in dieser Gesellschaft ja kaum was anfangen." Gewicht58 KILOGRAMM " Wenn ich meine Größe nicht weiß, dann kann man daraus schließen, dass ich mein Gewicht auch nicht weiß, oder? Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich untergewichtig bin. Wann kann man sich schon mal was zu essen leisten? Morgens kann ich's gleich vergessen, weil die Leute es da viel zu eilig haben und zu geizig sind um 'nem Kerl mal einen Pfund hin zu schmeißen. Mittags und besonders Abends stehen die Chancen besser. Vor allem nette alte Omis und jüngere Kinder geben mir manchmal ein bisschen Geld und davon kaufe ich mir meistens etwas beim Bäcker. Was zu trinken hole ich mir dann aus einem Trinkbrunnen. Kaufen tue ich das nur im Notfall." MerkmaleRING " Ich trage immer einen Ring. Warum, da weiß ich nicht. Und woher ich ihn habe, weiß ich auch nicht. Euch muss bestimmt schon aufgefallen sein, dass ich allgemein nicht sehr viel weiß. Besonders nicht sehr viel über mich. Diesen Ring habe ich auf jeden Fall schon seit ich denken kann. Er ist vielleicht nicht sehr wertvoll und auch wenn er es wäre, er gehört zu mir und er bedeutet mir sehr viel, weshalb ich ihn auch nie hergeben würde. Auch wenn man mir eine Million Pfund dafür geben würde. Irgendetwas sagt mir, dass er einfach zu mir gehört. Warum? Das weiß ich mal wieder nicht." CharakterÄNGSTLICH " Ich war schon immer sehr ängstlich. Psychologen behaupten ich hätte ein Kindheitstrauma, aber ich sage, mein ganzes Leben ist ein Trauma. Es ist nicht sehr vorteilhaft ängstlich zu sein, wenn man immer in der Wildnis lebt, aber ich schaffe es. Ich frage mich sowieso immer, wie ich die ganzen Nächte bisher überlebt habe. Überall rennen doch Gangster rum, die mich problemlos im Schlaf erwürgen oder erschießne könnten. Wenn ich im Wald bin könnten hungrige wilde Tiere auf mich stoßen und auf der Stelle zerfleischen und im Winter, da könnte ich jede Nacht erfrieren. Wieso bin ich überhaupt noch hier?" SCHRECKHAFT " Wer ängstlich ist, ist auch schreckhaft, nicht wahr? Wenn ich nachts in den Straßen liege muss nur ein Fenster oder eine Tür geöffnet werden und ich zucke schon zusammen. Wenn im Wald ein Ästchen knackt krieche ich schon unter meine Decke - Ich bin so ein Feigling. Ich würde wohl die Knie an die Brust ziehen und die Augen zukneifen, wenn mich jemand bedrohen würde. Wie ein kleines Kind würde ich jammernd in Embryostellung vor mich hindümpeln und warten bis alles vorbei ist. Ob ich tot oder lebend davon komme. Egal." TOLLPATSCHIG " So wie jeder Pechvogel bin auch ich mit der Gabe der Tollpatschigkeit gesegnet. Ich stolpere über Dinge die gar nicht existieren, ich sage unpassende Dinge im falschen Moment, ich platze in Zimmer, in denen private Sachen praktiziert werden und das schlimmste ist, dass ich dabei immer rot werde. Manche mögen das ja niedlich finden, aber doch nicht bei mir!" EMOTIONAL " Das kann man sich jetzt zwar schlecht bei einem Kerl vorstellen, aber ich bin extrem emotional und wenn ich extrem sage, dann meine ich das. Emotional bedeutet ja nicht gleich, dass man sehr nahe am Wasser gebaut ist, was zwar bei mir so ist, aber es kann auch bedeuten, dass man laut lacht, worüber andere nur schmunzeln, dass man immer mitfühlt, oder dass man seine Gefühle einfach raus lässt und sich nicht dafür schämt sie offen zu zeigen." SELBSTLOS " Gerade solche Leute wie ich, sollten wissen, was Selbstlosigkeit bedeutet und wie wichtig es ist, auch mal nicht an sich zu denken. Ich wäre froh, wenn es mehr Leute geben würde die einen Blick für Menschen hätten die sie wirklich brauchen. Nicht für diejenigen die sie wollen. Ich will kein Mitleid, nein. Ich will nur, dass Meschen begreifen, dass sie nicht immer nur an sich denken sollten und dass nicht jeder sich selbst der Nächste ist." HUMORVOLL " Ja, kaum zu glauben, aber auch ich kann zugeben, dass ich eine gute Eigenschaft habe. Ich bin eigentlich immer für einen Witz, oder einen Spaß zu haben und lache auch gerne. Naja, eigentlich habe ich gerne gelacht, aber das liegt schon ein paar Jahre zurück. Ich denke, es ist schwierig nachzuvollziehen, was ich für ein Leben lebe. Lachen war früher für mich unentbehrlich, aber mittlerweile denke ich sogar manchmal, dass ich es verlernt habe." HÖFLICH " Höflichkeit ist wahrscheinlich das, was man am wenigsten von mir erwartet. Ich wurde im Heim aufgezogen und bin mit 15 weggelaufen, aber trotzdem bin ich immer bemüht freundlich und höflich zu sein. Wenn jemand an mir vorbei läuft und mich ansieht, dann grüße ich meistens, aber zurück kommt eigentlich immer nur ein verächtlicher Blick. Wer grüßt schon einen dreckigen Straßenjungen? Aber ich werde trotzdem weiter machen, denn manche Leute tragen anstatt einem Stein, ein Herz mit sich." SELBSTZWEIFELND " Ja, was soll ich sagen. Bisher hatte ich nie einen schönen Moment in meinem Leben. Oder zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Ich bin ja eigentlich nur auf der Welt, damit es mir schlecht geht und ich vor mich hingammel. Ich habe es bisher zu nichts gebracht und das werde ich womöglich auch nicht mehr. Seht mich an, wer ich bin. So jemand wird nie Glück haben. Oder?" Götterfähigkeiten, die er kann und erlernt" Manchmal passieren mir so komische Sachen. Da denke ich echt, ich bin reif für die Klapse. Das ist wie, wie als wenn ein Windhauch mich streift. Genau, manchmal spüre ich einen Windstoß und dann höre rieche oder schmecke ich was. Ich habe sogar manchmal das Gefühl, dass ein Windstoß mir die Gefühle anderer Menschen herüber trägt. Als könnte ich eine Person sehen, nur dass sie nicht vor mir steht. Selten denke ich auch, dass ich direkt angesprochen werde. Jemand redet mit mir, durch einen Wind. Ach, vergesst es. Vergesst, was ich gesagt habe, ich rede wieder nur komisches Zeug." Schwächen, die bei ihm, bei den besonderen Fähigkeiten auftreten[/size] " Das komische an meinen Hirngespinsten ist, dass ich mich danach so komisch fühle, irgendwie. Wenn ich etwas gehört habe, dann sind meine Ohren so empfindlich. Ich habe dann Schmerzen, wenn jemand laut ist. Und wenn ich etwas gerochen habe, dann setzt meine Nase für kurze Zeit aus, glaube ich. Wenn ich was gesehen habe, brennen und tränen meine Augen. Ich glaube wirklich, dass ich langsam psychisch gestört bin. Immerhin besser als laute Selbstgespräche zu führen, nicht wahr?" Seine jetzigen StärkenKÖRPERLICH ABGEHÄRTET " Durch die ganzen Jahre auf der Straße, bin ich körperlich ziemlich abgehärtet. Ich mag dünn und abgemagert Aussehen, aber ich halte lange und viel durch. Ich werde kaum krank, brauche wenig Schlaf und kann ewig lange laufen oder rennen: Ich würde sogar sagen, dass ich Immun gegen Kälte und Hitze bin. Na ja, fast. Ich friere oft im Winter oder schwitze im Sommer, aber mit Sicherheit nicht so viel wie andere. Vielleicht hat mein Körper aber auch gar kein Gefühl mehr." EHRLICHKEIT " Dass ich immer ehrlich bin, hängt wahrscheinlich weniger damit zusammen, dass ich aufrichtig bin, sondern mehr damit, dass ich ein Volltrottel bin. Ich bin in jeder Situation ehrlich, ja - aber meistens bin ich eher peinlich-ehrlich. Ich sage immer die falschen Dinge im falschen Moment, aber ich meine sie wirklich ernst. Ich glaube das ist ein echtes Problem." BESCHÜTZERINSTINKT " Obwohl ich so ängstlich und schreckhaft bin, habe ich einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Ich bin viel herum gekommen, habe viel erlebt und viel gesehen, was ich keinem anderen zumuten würde. Manchmal bin ich starr vor Angst, aber wenn wiederum jemand in Gefahr wäre, der mir was bedeuten würde, dann würde der Beschützer den Angsthasen überwältigen. Aber ich werde wahrscheinlich nie jemanden etwas bedeuten und niemand mir etwas. Sowas beruht immer auf Gegenseitigkeit, nicht wahr?" Seine jetzigen SchwächenLÜGEN " So wie ich immer die Wahrheit sage, so kann ich nicht lügen. Ich will nicht Lügen und ich kann es auch nicht. Manchmal kann es sehr hilfreich sein. Jeder benötigt mal eine kleine Notlüge, aber bei mir würde man das sofort merken. Bevor ich auffällig lüge, sage ich lieber nichts. Ich staune aber manchmal wie andere Leute das beherrschen. Ich habe oft Menschen beobachtet, wenn ich in einer Stadt war. man lernt sehr viel dadurch. Gutes und Schlechtes - und man lernt andere einzuschätzen." UNSICHERHEIT " Das ist eine der Sachen, die schon immer so waren. Seit ich denken kann, bin ich bei allem unschlüssig, weiß nicht wie ich antworten, oder reagieren soll und muss bei allem immer zweimal nachfragen - was ich aber meistens zu vermeiden versuche. Nicht nur mental bin ich unsicher. Auch körperlich. Sogar so sehr, dass ich über meine eigenen Beine fliege. Deswegen sind Fußball und z.B. Bogenschießen nicht wirklich die richtigen Sachen für mich gewesen. Denke ich." NAIVITÄT " Ja. Ich reite mich immer in blöde Situationen rein. Meistens gibt es dann irgendwelchen Ärger. Ähm, also, nicht, dass ihr jetzt denkt, irgendwelchen Ärger mit der Polizei, oder so. Ich rede von früher, im Heim. Ich war wahrscheinlich der, der am meisten Ärger bekommen hat. Nicht mit Absicht, natürlich. Ich war halt einfach immer zu - Na ja, zu naiv eben." VorliebenPFERDE " Ich mag eigentlich fast alle Tiere, aber am besten komme ich mit Pferden klar. Zumal Reiten auch die Sportart ist, die mir am besten liegt. Ich glaube, dass auch Pferde mit mir sehr gut klar kommen. Also, dass sie mich ziemlich mögen. Können Pferde die Aura eines Menschen sehen oder spüren? Dann habe ich wahrscheinlich eine gute Aura - aber nur auf Pferde. Auf alles andere habe ich entweder eine schlechte Aura, oder gar keine." GESELLSCHAFT " Genau so sehr, wie ich die Einsamkeit hasse, genau so viel freue ich mich über Gesellschaft. Keinesfalls stehe ich gerne im Mittelpunkt. Das ist dann doch ein wenig zu viel, aber wenn ich nur jemanden hätte. Nur eine einzige Person, die bei mir wäre. Es müsste nicht mal ein anderer Mensch sein. Es könnte ein Hund, eine Katze, alles sein. Hauptsache ich wäre nicht mehr alleine. Aber das klingt einfacher, als es ist." AbneigungenGEIZ " Geiz gibt es leider viel zu oft in dieser Gesellschaft. Ich verlange nicht, dass mich jemand von der Straße aufsammelt, mich in ein Nobel-Restaurant einlädt und anschließend ein Hotelzimmer bezahlt - Oh, die Vorstellung ist verlockend. -, aber manche schauen mich nicht mal mit dem Arsch an. Tut mir leid, wegen der Audrucksweise, aber über so was muss man sich einfach ärgern. Wenn Tag für Tag die Leute an einem vorbeilaufen und es nicht mal wagen, darüber nachzudenken, wie gut sie es haben und wie schlecht es anderen geht. Da habe ich schon lieber die mitleidigen Blicke anderer Jugendlicher. Wenigstens ein paar Leute, die sich nicht nur um sich selbst kümmern." UNGEZIEFER " Ich weiß. Ich sollte eigentlich nichts gegen Tiere solcher Art haben, weil ich erstens, mit ihnen zusammen lebe und zweitens, ein Kerl bin - aber es gibt auch Männer, die sich vor Krabbeltieren ekeln. Immerhin kann ich 'außer Recihweite' gehen, wenn ich von welchen belästigt werde und außerdem sind das doch sowieso nur Klischees. Jeder ekelt sich oder hat Angst vor bestimmten Sachen und bei mir sind es eben Krabbelviecher, wie bei so vielen anderen Mädchen auch." EINSAMKEIT " Die Einsamkeit ist der grausamste Gefährte, den man haben kann. Ich würde niemals jemandem Wünschen, alleine zu sein. Jedesmal, wenn ich alleine am Straßenrand sitze, habe ich das Gefühl, dass es dort draußen niemanden gibt, der etwas mit mir zu tun haben will. Keiner beachtet mich, keiner lächelt mir freundlich entgegen und keiner wird jemals lachend auf mich zukommen, mich umarmen und mir sagen, wie sehr er mich vermisst hat." ElternVATER, ZEPHYR, LEBT, KEIN VERHÄLTNIS MUTTER, VICTORIA, 36, LEBT, KEIN VERHÄLTNIS " Über meine Eltern weiß ich rein gar nichts. Im Heim hat man mir erzählt, dass eine junge Frau mich dort abgeliefert hat, als ich zwei Jahre alt war. Sie haben mir auch gesagt wie sie hieß und wie sie aussah, aber ich habe mir das nicht gemerkt. Ich hatte auch nie Interesse daran sie kennen zu lernen. Klar, womöglich könnte sie mir ein warmes zu Hause, etwas zu Essen, eine Dusche und ganz viel Liebe geben, aber wieso hat sie mich dann abgegeben? Wie könnte sie mich lieben, wenn sie mich abgegeben hat? Ach, eigentlich ist es mir auch egal. Ich will keine Gedanken an sie verschwenden. Meinen Vater, von dem weiß keiner was. Nichtmal die Erzieherinnen. War bestimmt ein noch größerer Arsch. Einer von denen, die junge Mädchen schwängern und nach einer Nacht über alle Berge sind. Tut mir leid. Eigentlich weiß ich ja nichts über ihn. Deswegen darf ich mir auch nicht erlauben über ihn her zu ziehen." GeschwisterKEINE " Ich weiß es doch nicht. Ich weiß doch gar nichts über meine Familie. Nein, nicht 'meine' Familie. Ich habe keine Familie. Eigentlich hat jeder eine Familie. Manche zählen Großeltern, Eltern und Geschwister zu ihrer Familie. Manche zählen ihre Freunde zu ihrer Familie. Und manche zählen sogar ihre Haustiere dazu - aber nicht mal das habe ich. Das Klischee jedes Obdachlosen ist doch der Hund, der neben einem liegt und auf einen aufpasst, ihn nie alleine lässt. Ich habe keinen treuen Freund der mich durch schwierige Zeiten begleitet und ein offenes Ohr für mich hat, das sonst keiner hat." Lebensgefährte/inKEINE " Schaut mich an. Wer will schon einen stinkenden, dreckigen, auf der Straße lebenden Kerl zum Freund haben. Alle - besonders die Mädchen - machen einen riesigen Bogen um mich herum. Ja, kann sein, dass ich in Selbstmitleid versinke. Tue ich das? Wirklich? Ich lebe schon so lange auf der Straße und habe mich so sehr daran gewöhnt. Ich kümmere mich weder um andere Menschen, noch um mich. Tagsüber bin ich meistens auf der Flucht und Abends versuche ich zu schlafen. Eigentlich sollten sie jetzt schon denken, dass ich tot bin. Die Fahndungen müssten längst eingestellt sein, denn wer vermisst schon einen Waisen." NachwuchsKEINER " Kinder. Wenn ich jetzt Kinder hätte. Versteht mich nicht falsch, ich habe keine. Bin nicht so der Fan von One-Night-Stands. Aber es würde mir schrecklich Leid tun, wenn mein Fleisch und Blut irgendwo dort draußen in der Welt rumrennen würde. Was würde die Mutter sagen, wenn es nach seinem Vater frägt? 'Dein Vater ist obdachlos, hat kein Geld und darf sich nicht um dich kümmern.' Was würde es denken? Aber ich mache mir wieder zu viele Gedanken. Ich bin einfach nur gottfroh, dass ich keine Kinder habe und auch nicht an irgendein unbekanntes Mädchen meine Unschuld verloren habe." Historie" Ihr habt ja jetzt schon ziemlich viel über meine Vergangenheit erfahren, aber ich kann trotzdem noch ein bisschen erzählen. Am 13. Dezember 1991 wurde ich geboren. Wo genau, das weiß man nicht genau. Wahrscheinlich in Exeter, weil ich dort auch im Heim war. Dort bin ich - wie gesagt - mit zwei Jahren hingekommen. Anscheinend wurde ich von einer zierlichen Frau mit dunklen langen Locken abgegeben - oder besser gesagt, von einem Mädchen. Keiner weiß, ob das meine richtige Mutter war. Im Heim war es eigentlich immer ganz in Ordnung. Meine Erzieherin war wie eine eigene Mutter für mich. Sie hat sich liebevoll um mich gekümmert und versucht es mir immer recht zu machen. Bis ich sechs Jahre alt wurde, denn dann musste sie umziehen. Ihr Mann hat einen Job in London bekommen. Sie wollte mich mitnehmen, aber sie durfte nicht. Ich werde nie vergessen, wie wir uns unter Tränen verabschiedet haben. Scheiß Jugendamt. Tut mir leid, aber ich erinnere mich nicht gerne daran. Von da an wurde meine Zeit im Heim zur Hölle. Ich trat in viele Vereine ein, hatte viele Hobbies, damit ich nicht so viel Zeit im Heim verbringen musste. Denn, wenn man nicht in der Schule war, oder mit seinem Hobby beschäftigt war, dann musste man im Heim sein. Mit 15 Jahren, hatte ih dann genug von dem ganzen Drill und dem Psychoterror. Ich bin weggelaufen. Ich wollte zu meiner alten Erzieherin, nach London. Ich kam auch dort an - bin viel Schwarz gefahren, mit dem Zug, aber ich fand sie nie. Ich hatte keine Zeit. Nach mir wurde gefahndet. Überall im Fernseher sah ich mein Bild in den Nachrichten. Ich musste weg, in ein anderes Land. Schließlich kam ich dann als blinder Passagier nach Frankreich und bin weiter nach Osten gereist. Meistens zu Fuß. Und nun weiß ich nicht wo ich bin und wo ich hin will. Ich schlafe auf der Straße oder im Wald, versuche mir mein Essen zu erbetteln. Hätte ich damals gewusst, wie schrecklich dieses Straßenleben ist, dann - Nein, nein. Ich wäre niemals im Heim geblieben. Überall, nur nicht dort." Positive Erfahrungen" Ich habe keine schönen Erinnerungen. Was geblieben ist, ist die Erinnerung an die schlechten Erlebnisse. Mit der Zeit wurde alles aus meinem Kopf gestrichen, außer der Dinge, an die man sich eigentlich nicht erinnern will. Die kalten schlaflosen Nächte, die Wanderungen im Regen, tagelang im Wald und die ganzen Krabbeltiere. Nichts zu Essen, oder zu Trinken. Herzlose, geizige Menschen. Ich will gar nicht darüber reden. Ich frage mich, wie ich es geschafft habe euch das alles zu erzählen, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen." Negative Erfahrungen" Ich denke, ihr habt genug gehört, was mir in meinem Leben Schwierigkeiten bereitet, oder? Ihr müsst ja selber schon ganz verstört sein, von all den Dingen die ihr bestimmt nie so erlebt habt oder erleben werdet. Vergesst das alles am beste und erinnert euch nie wieder daran. Besonders nicht an meine Spinnereien. Ich hoffe, ihr werdet niemals so ein Leben führen müssen. Im Grunde habe ich meines schon aufgegeben. Ich werde wahrscheinlich bald auf einem Asphaltweg verenden." Sonstiges- Spoiler:
Oh mein Gott, ich bin so stolz auf mich. Ich saß jetzt vier Tage an diesem verdammten Stecki dran und ich muss sagen: "Ich liebe Bradley!" Ich habe mir so unheimlich viel Mühe gegeben. Sowas habe ich noch nie zu Stande gebracht. So ja, das war's eigentlich. XD Ich schätze niemand wird sich den ganzen Mist hier durchlesen. Es ist extrem viel und wenn ihr es bis hier her geschafft habt, dann bin ich auch sehr stolz auf euch. Nur für's Protokoll: 3980 Wörter 24336 Zeichen (mit Leerzeichen) 20469 Zeichen (ohne Leerzeichen) RegelnJA " Regeln. In meinem Leben gibt es keine Regeln. Ich kann machen was ich will. Manche denken jetzt wahrscheinlich, wie toll es ist, auf niemanden hören zu müssen, ein Freigeist zu sein, aber glaubt mir - Ihr wärt froh, wenn ihr Regeln hättet. Ich bin weder ein Rüpel, noch ein Draufgänger, noch ein Rebell und das macht es so schwierig. Jeder Mensch braucht etwas nach dem er sich richten kann. Sei es nur der Polarstern für den Wanderer ohne Kompass - Er braucht ihn einfach." AbwesenheitFÜR KURZE ZEIT " Sollte ich mich jemals zurück ziehen, dann würde ich wahrscheinlich lesen, wenn ich ein Buch hätte, zeichnen, wenn ich einen Stift hätte, oder reden, wenn ich jemanden bei mir hätte, aber wenn man einmal der Einsamkeit entfliehen kann, dann will man sich nicht mehr so schnell an sie binden. Das könnt ihr mir glauben." FÜR IMMER " Vielleicht gehe ich ja meine eigenen Wege, aber wenn ich etwas finde, wo ich bleiben darf, dann werde ich dort mit Sicherheit nie wieder weg gehen. Was für ein Glück muss man als Obdachloser haben, dass man eine Bleibe findet. Obwohl ich schon seit Jahren in der Weltgeschichte umherirre, habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwo bleiben zu können." CopyrightBradley James
Zuletzt von Bradley am Mo Mai 07, 2012 2:25 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
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